Cannabis-Anbau für amerikanische Ureinwohner

Autorin: Anna Baumann

In den USA passiert gerade sehr viel, wenn es um die aktuelle Drogendebatte geht: nicht nur, dass in einigen Bundesstaaten der Konsum und Verkauf von Marihuana komplett legalisiert wurde. Bundsweit hat das Justizministerium (Department of Justice) der USA auch bekannt gegeben, dass die amerikanischen Ureinwohner auf ihren Ländern nun völlig straffrei Cannabis durch autoflowering Hanfsamen anbauen und verkaufen dürfen. Damit ist erneut eine Säule des sogenannten “War on Drugs” abgebaut worden.

Die Entscheidung, den amerikanischen Ureinwohnern den Cannabisanbau zu erlauben, ist natürlich nicht ganz bedingungslos: an Minderjährige darf natürlich nicht verkauft werden, und verkauft und transportiert werden darf es nur dort, wo es auch legal ist (also etwa Colorado oder Washington). Diese Entscheidung war notwendig, denn wieso sollten übliche Unternehmen Profit schlagen können, die im Volksmund genannten “Indianer” aber nicht?

Aber nicht alle Stämme wollen das Angebot, Marihuanafelder anzubauen, auch tatsächlich annehmen. Das hängt vor allem mit einer Angst gegenüber Drogen zusammen. Nicht wenige Mitglieder der Ureinwohner sehen sich mit Drogenproblemen konfrontiert. In den letzten Jahren ist der Missbrauch rasant gestiegen. Deshalb soll das Drogenverbot weiterhin aus intrinsischen Gründen bestehen bleiben, selbst dort, wo es auf staatlicher Ebene keines mehr gibt.

Weil es sich bei den Ländern der Ureinwohnern um staatlich sanktionierte Regionen handelt, muss der Bund die oberste Gewalt darstellen. Das bedeutet: hier handelt es sich nun um staatlich durchgesetzte Verbote (oder Genehmigungen), die mit dem Länderrecht brechen. Diese Länder brauchen spezifische Gesetze, die für sie oder eben nicht für sie gelten. Selbst also in Colorado oder Washington, wo der Anbau von Cannabis sowieso legal wäre, kann das Drogenverbot in den Ländern der “Native Americans” erhalten werden.

Grundsätzlich versprechen sich die meisten Stämme von dieser Änderung im Gesetz einen ökonomischen Fortschritt. Durch die Einnahmen von Cannabis könnten auch viele Probleme in den Communities konsolidiert werden.

Wenn man diese Neuigkeit allerdings im großen Bilde betrachtet, so kommt man schnell zu dem Schluss, dass die Fundamente der amerikanischen Drogenpolitik langsam zerbröckeln. Hier wurde nun ein nächster Schritt getan, um die endgültige Marihuana-Legalisierung voranzutreiben, und zwar vielleicht schon bald auch auf Bundesebene.

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