Lautsprecher-Galerie
Standboxen - die besten Lautsprecher unter 3.000 Euro
22.11.2013 von
Fritz I. Schwertfeger
Für den Gegenwert von 3.000 Euro sorgen diese Lautsprecher für langanhaltenden Hörgenuss. In der Bildergalerie stellen wir Ihnen die besten Standboxen dieser Preisklasse vor.
Die in Estland gebaute Audes kokettiert mit einem einfachen Konzept, als quasi Männerbox: Groß, Breit, Stark scheint hier die Devise bei der Entwicklung gelautet zu haben. Reichlich Bass verlangt nach Volumen und Membranfläche. Also sorgen die Esten in ihrer Maestro 156, dass beides reichlich vorhanden ist.
In klassischer Drei-Wege-Manier aufgebaut, sorgt ein 24,5 cm Bass für Schub in den unteren Registern, während ein stattlicher 13 cm messender Mitteltöner von einem 25 mm Hochton-Chassis flankiert wird. Verarbeitungstechnisch besticht die Audes durch makellose Sorgfalt. Das Gehäuse wird beidseitig furniert, (d.h. auch in der Innenseite), oder lackiert ausgeliefert.
Wird die Audes Maestro 156 von der Leine gelassen, tönt sie ungemein neutral, ehrlich und akkurat, ohne zu nerven. Druckvoll im Bass verströmte die Audes einen stets erfrischenden und vor allem großen Spaßfaktor.
UVP des Herstellers 2.430 Euro (Lack , weiß oder schwarz) / 2.600 Euro (Furnier)
Die Phonar umhüllt elegant der Nimbus des Exklusiven und Besonderen. Die in zweiter Generation inhabergeführte Boxenschmiede Phonar lässt die Gehäuse zwar in China fertigen, aber anders wäre die Anfassqualität in dieser Preisregion auch gar nicht zu bewerkstelligen. Montage und Endkontrolle erfolgen im deutschen Werk in Tarp.
Die mit hochwertigen Bauteilen bestückte Phonar ist eine Zweieinhalbwege-Konstruktion, in welcher beide Konuschassis im Bassbereich gemeinsam zu Werke gehen. Das obere, 13 Zentimeter messende Chassis kümmert sich zusätzlich um die Mitten. Der klassische Gewebekalottenhochtöner wird vom dänischen Nobelhersteller Scan Speak beigesteuert.
Klanglich überzeugt die Veritas P6 Next durch eine sehr gelungene Abstimmung. Die Phonar wirkte perfekt ausbalanciert und malte mit prächtigen Klangfarben. Der hervorragend differenziert aufspielende Bass- und Grundtonbereich überzeugte die Redaktion ebenfalls.
UVP des Herstellers: 2.000 Euro; Günstigster Straßenpreis (Stand: 22.11.2013): 999 Euro (Stück)
Die vom schwäbischen Boxen-Spezialisten Nubert ins Rennen geschickte NuLine 284 erregt zunächst durch ihre äußere Erscheinung interessierte Blicke. Hoch aufragend und gleichzeitig sehr schmal wirkt die NuLine 284 trotz ihrer 30 Kilogramm Lebendgewicht höchst grazil, steht dabei aber auf den beiden Traversen bombenfest und enorm stabil.
Die Treiber sind allesamt Neuentwicklungen. Auffallend die flache Membran des Mitteltöners. Die Frequenzweiche der NuLine 284 ist mit rund 30 Bauteilen für Nubert-Verhältnisse beinahe spartanisch geraten, wovon wiederum der Wirkungsgrad profitiert. Enorm, die Tiefbassfähigkeit der Nubert. Sie klettert bis auf 33 Hertz hinunter und dies mit nur 15 Zentimeter großen Basstreibern, wenn auch deren drei.
Im Hörtest bot sie einen sagenhaft präzisen und tiefen Bass der für Verblüffung sorgte. Klassische Musik ertönte aus ihr mit herrlicher Natürlichkeit. Stets neutral ehrlich im Grundton und facettenreich im Mittenbereich. Von Vitalität und leuchtend reinem Charakter getragen, ließ auch der Hochtonbereich der Nubert NuLine 284 keine Wünsche offen. UVP des Herstellers um 1.950 Euro; Günstigster Straßenpreis (Stand: 22.11.2013): 975 Euro (Stück)
Unweit von Venedig stammt der italienische Hersteller Sonus Faber, der zum Inbegriff für edle Schallwandler geworden ist. Der souveräne Umgang mit Hölzern ist in den Lautsprecher-Kunstwerken von Sonus Faber quasi weltberühmt. Die für ihren geschmeidigen Klangcharakter weltweit hoch gerühmten Lautsprecher sind für gewöhnlich in deutlich höheren Preisregionen zu finden.
Die Venere 2.5 betritt erstmalig günstigere Gefilde und setzt bereits bei der Form ihres Gehäuses formschöne Akzente. Zur Rückseite hin verjüngt sich der Querschnitt und erinnert in seiner Formensprache an eine Laute. Die Rundungen der Venere 2.5 sehen nicht nur aufregend aus, sie dienen der Vermeidung von parallelen Wänden. Sauber hinter eine Blende eingefasst, arbeiten die optimierten Chassis-Neuentwicklungen der Zweieinhalbwege-Konstruktion.
Klanglich begeisterte die Venere 2.5 die Redakteure durch ihre temperamentvolle wie tonal ausgewogene Darbietung. Auch bei höheren Lautstärken behielt die Sonus Faber den Überblick und bot auch bei pulsierenden Bassläufen ein volles Klangbild, das weder nervte noch zu Kompression neigte.
UVP des Herstellers: 2.800 Euro
Als Topmodell einer ganzen Serie präsentiert sich die Tannoy Precision 6.4. Dual Concentric nennt der schottische Hersteller sein aufwendig modern konstruiertes und tiefsinnig durchdachtes Chassis, bei dem ein Hochtöner, eingebettet im Zentrum des Schwingsystems eines deutlich größeren Treibers für tiefe Frequenzen, weit über die menschliche Hörgrenze hinaufspielt.
Das zeitgleiche Eintreffen der Musiksignale der mittleren und hohen Frequenzen sorgt für eine exakte räumliche Ortung und eine vorzügliche Feindynamik. Generell steckt die Tannoy voller Besonderheiten. Eine Erdungsbuchse im Terminal, sowie die Möglichkeit den Sockel des Lautsprechers mit Sand oder vergleichbaren Materialien zu füllen, wäre hierbei zu benennen. Statt eines Bassreflextunnels lassen die Schotten lieber zwei passive Tieftonchassis das aktive Chassis flankierend unterstützen.
Im Hörraum sorgte die Schottin geradezu für Verzückung und ließ die Tester-Herzen uneingeschränkt höher schlagen. Zarteste Klangdetails vermochte sie wie auf dem Silbertablett zu präsentieren und beeindruckte mit Dynamik und Leichtigkeit.
UVP des Herstellers: Ab 2.700 Euro; Günstigster Straßenpreis (Stand: 22.11.2013): 1.349 Euro (Stück)